Trotz internationaler Schutzabkommen und wiederkehrender Erhebungen im Rahmen der International Waterbird Census (IWC) bleibt die Lage für überwinternde Wasservögel entlang der Adriaküste in Kroatien, Montenegro, Albanien und Bosnien-Herzegowina dramatisch. Die Berichte von Borut Stumberger für die Jahre 2023 und 2025 zeichnen ein erschütterndes Bild: In den bedeutendsten Feuchtgebieten des westlichen Balkans – darunter das Neretva-Delta, das Bojana-Bunadelta, die Saline Ulcinj und der Skutarisee – sind massive Störungen durch illegale Jagd, Wilderei und zunehmende Landschaftszerstörung an der Tagesordnung.
Trotz vielversprechender Entwicklungen vor einigen Jahren sind die aktuellen Zählungen von über 145.000 bis 148.000 Wasservögeln von erschreckend hohen Fluchtdistanzen und sichtbaren Eingriffen in die Schutzgebiete geprägt. Wilderer agieren oftmals offen, auch in Ramsar-Gebieten, und die ökologische Funktion dieser einzigartigen Lebensräume ist ernsthaft bedroht. Die Berichte belegen eindrucksvoll die Bedeutung langfristiger Monitoringprogramme und die Notwendigkeit eines grenzübergreifenden Engagements zum Schutz der Vogelwelt des Balkans.