Sammlung von Schleiereulengewöllen zur Bestimmung von Kleinsäugern
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Eulenfreunde,
schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sammelte Andreas Johannes Jäckel Gewölle von Eulen, um dem damals verbreiteten Aberglauben von Eulen als Todesvögeln fachlich fundierte Argumente entgegensetzen zu können. Er wertete rund 9.500 Gewölle mit über 28.000 Schädeln aus und konnte dadurch zudem Daten zu Häufigkeit und Verbreitung von Kleinsäugern gewinnen. Ähnlich ging Richard Kraft in den 1990er und 2000er Jahren vor, dem Dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen Schleiereulen-Arbeitsgruppen mehr als 10.000 Gewölle mit über 34.000 Schädeln zur Verfügung standen (s. u.). Seine Auswertungen sind in dem umfassenden Werk zu Verbreitung und Bestand von Kleinsäugern in Bayern veröffentlicht (2008). Aber seitdem fehlen uns zu bestimmten Arten wie Gartenspitzmaus oder Brandtmaus jegliche Daten, genauso wie Hinweise, ob sich die Arealerweiterungen von Feld- und Hausspitzmaus weiter fortsetzen. Das Bayerische Landesamt für Umwelt beabsichtigt daher, in den nächsten Jahren auf der Basis von Gewölleanalysen ein weiteres Mal die in Bayern vorkommenden Kleinsäugerarten und ihre Verbreitung anhand von Gewöllen zu erfassen. Dazu bitten wir Sie um Ihre Mithilfe!
Sammeln Sie bitte für uns im Rahmen Ihrer Schutz- und Monitoringarbeiten Schleiereulengewölle (falls vorhanden auch Gewölle anderer Eulenarten) von möglichst vielen Brut- oder Ruheplätzen aus der Brutsaison 2019 und 2020 und übersenden Sie diese an das Bayerische Landesamt für Umwelt. Gerne nehmen wir auch Gewölle älteren Datums der letzten Jahre an, solange diese ausreichend mit Art, Ort und Jahr beschriftet sind. Die Proben je Ort können Gewölle aus einem längeren Zeitraum enthalten, sie müssen aber je Brutplatz/Ruheplatz einzeln verpackt und beschriftet sein und die exakten Koordinaten des Ortes enthalten. Die Proben können auch gerne von Ihnen gesammelt und verwahrt werden und anschließend als Gesamtpaket nach der Brutsaison verschickt oder bei einer Gelegenheit persönlich übergeben werden.
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Staatliche Vogelschutzwarte
Gsteigstraße 43
82467 Garmisch-Partenkirchen
Entstehende Unkosten (Porto, ggf. Verpackung) kann das LfU in Form von Briefmarken gerne erstatten.
Über Ihre Unterstützung würden wir uns sehr freuen! Bei Fragen können Sie sich jederzeit uns wenden! Als Kontaktpersonen stehen Ihnen zur Verfügung:
Bernd-Ulrich Rudolph
E-Mail: ulrich.rudolph@lfu.bayern.de
Tel: 08219071-5235 oder 0882194301-12
Wir bedanken uns schon jetzt für Ihre Mithilfe und freuen uns auf Ihre Lieferungen!